Das Herz von Westbrabant

Dank Bovendonk blühte die Region

In einem Kloster sind die Dinge nicht immer so, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Das gilt sicher auch für Bovendonk. Fangen wir mal mit dem Gebäude an. Wenn man einen Blick darauf wirft, würde man schwören, dass es symmetrisch ist. Erst wenn man genau hinschaut, sieht man die Wahrheit.

Paradebeispiel von Cuypers

Bovendonk wurde als Grangie erbaut: Eine von den Mönchen geführten Bauernhof. Sie haben hier viel gebaut und abgerissen: Wohnraum, Lagerschuppen und Gebetsräume. Ein Landhaus für den Bischof von Antwerpen. 1853 wählte der erste Bischof von Breda Hoeven Bovendonk als Wohnsitz. Im Herbst 1895 beauftragte das Bistum den Bau des Seminars.

Das Seminargebäude, das jetzt hier steht, wurde von Ingenieur Pierre Cuypers entworfen. Er ist der Architekt, der mit hunderten von Kirchen, einschließlich der Basilika von Oudenbosch, wie kein anderer das Erscheinungsbild der kirchlichen Bauten in die Niederlande geprägt hat. Bovendonk entwarf und baute er am Ende seiner Karriere, wenn sich seinen Stil herauskristallisiert hat. Man erkennt in Bovendonk unter anderem Elemente aus dem Rijksmuseum (das auch von Cuypers entworfen wurde) wieder.

Gerade dank seiner bewegten Geschichte, in der die Grangie sogar noch einige Zeit leer stand, ist das Cuypersgebouw das Gebäude, das größtenteils immer noch in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben ist.

Symmetrie ist hier nicht zu sehen. Keine Linie, keine Fläche und auch kein Muster wiederholt sich. Cuypers Ziel war es, ein harmonisches Erscheinungsbild zu schaffen. Kalte Symmetrie war daher nicht gefragt. Wie stolz er auf dem Kloster war – und wie groß sein Ego war – spiegelte sich in der Anzahl der Selbstporträts, der er in den verschiedenen Räumen gehängt hat, wider.

 

Folgsame Jungen gehen ins Seminar

Das Gebäude wurde zur Gründung einer Priesterausbildung gebaut. Viele Menschen, vor allem die Menschen ohne katholische Wurzeln, werden mit gemischten Gefühlen von Bewunderung und Unglaube durch das Gebäude laufen. Wieso möchte einen gesunden Jungen das Seminar beizutreten, anstatt die Welt zu entdecken? Voller Hingabe eines frommen Lebens!

Man kann sich gut vorstellen, dass man an eine höhere Macht glaubt. Lohnt es sich aber wirklich, dafür so viel aufzugeben? Jedes Jahr kamen hunderten von Jungen nach Bovendonk. Nach einer sechsjährigen Ausbildung leisteten die meisten seinen Dienst als Priester in der Welt. Ein Fünftel erreichte die Priesterweihe nicht. Sie wurden am frühen Morgen mit ihren Sachen still vor die Seitentür gesetzt, damit keiner sie sehen konnte.

Doch nichts ist, wie es erscheint. Der Großteil der Priesterschüler begann diese Ausbildung, da das von ihnen erwartet wurde. Wer seine Ausbildung nicht ernst nahm oder der Welt und ihren Verlockungen nicht widerstehen konnte, war eine Schande für seine ganze Familie.

Von Mönchen erobertes Land

Vielleicht sehen Sie die katholische Kirche jetzt als ein Parasit im Brabanter Land, wo die Bauern einen Teil ihrer Ernte und Nachkommen an der Kirche abgeben sollten? Doch auch das ist ein „Zerrbild“ der damaligen Lage. Bevor die Mönche sich hier ansiedelten, war dieses Gebiet nicht mehr als einen unpassierbaren Sumpf mit einer Handvoll Kleinbauern.

Alles, was hier entstanden ist, stammt aus dem Wohlstand, der den Mönchen zu verdanken war.

Dank der Kirche entstand hier eine blühende Landwirtschaft. Das Land wurde nämlich von den Mönchen, die sich auf dem höher gelegenen Ort im nassen Gebiet, auf einem Donk auf der Grenze der Sand- und Lehmböden, angesiedelten hatten, kultiviert. Mit wenig mehr als einem Spaten und einer Sense gelang es ihnen, die praktisch unzugängliche Öde trockenzulegen, zu kultivieren und landwirtschaftlich zu nutzen.

Die Mönche brachten nicht nur ihren Glauben ins sumpfige Gebiet. Auch ihr Wissen über Landwirtschaft verbreitete sich in der wachsenden Bevölkerung. Und es waren die Mönche, die für eine Ausbildung sorgten. Die Mönche lehrten viele Menschen in Halderberge lesen.

Mit geschickten Händen erbaut

In der Zeit, in der das Kloster gebaut wurde, gegen Ende des 19. Jahrhunderts, wurde alles von Hand gemacht. Elektrowerkzeuge, Schwermaschinen und Fertigbauelemente kamen nicht in Frage, weil es die schlichtweg noch nicht gab.

Sind Sie von handwerklicher Qualität überzeugt? Was das angeht, ist alles genau so, wie es erscheint.

Das ganze Holzwerk, das man auf Bovendonk sieht, wurde von Zimmermännern mit Anweisungen von Cuypers von Hand gemacht. Alle Ziegelsteine wurden mit größter Präzision gelegt. Die Fußböden, über die Sie laufen, mit sorgfältig gestaltenden Mustern im charakteristischen Cuypers-Stil, sind alle original.

Das das Gebäude die Zeit so gut überstanden hat, sagt auch viel über die Facharbeit und die Materialwahl.

Peace, love and happiness

Ab der zweiten Hälfte der 20. Jahrhunderts nahm der Einfluss der Kirche und auch die Anzahl an Priesterschülern ab. 1967 wurde die Priesterausbildung geschlossen und das Seminargebäude stand einige Zeit leer.

Nach 12 Jahren wurde das Seminar von Toon Hommel gerettet. Er war ein freisinniger Priester, der mit einiger Hilfe das verfallene Gebäude renovierte. Sie gaben ihr Seelenheil für diesen Ort hin, wie die Mönche, die das Land kultivierten, auch. Und die siebziger Jahre hatten angefangen, und das hieß: Ausgelassene Feier auf Bovendonk.

Hommel öffnete die Türe für die Gemeinschaft. Die Menschen aus Hoeven meldeten sich als Freiwilligen, um mitzuhelfen, das Gebäude wieder in alter Pracht erstrahlen zu lassen. Die örtlichen Vereinigungen benutzten es als Vereinszimmer und immer mehr Dorfbewohner besuchen die Gottesdienste in der Kapelle. 1983 kehrte die Priesterausbildung in erheblich geringerem Umfang zurück.

Wo vielen sich heimisch fühlen

Eine Grangie war für alle Aspekte des Lebens offen. Auf dem Donk und deren Umfeld versorgten die Mönche sich mit Nahrung und Unterkunft. Sie vertieften hier ihre Spiritualität mit Symbolen und Ritualen, überschwänglicher Verehrung und meditativer Ruhe.

Bovendonk ist heute ein Ort, wo man arbeiten kann, das Leben überdenken kann, sich erholen kann, aber auch feiern kann. Alle haben hier Platz und was das angeht, hat sich hier nichts geändert.

Auf Bovendonk bekommen Sie die Inspiration, die sie brauchen. Was immer es auch sei.

Willkommen in Halderberge

Halderberge ist eine Gemeinde im Westen von Brabant. In den Dörfern Oudenbosch, Oud Gastel, Stampersgat, Bosschenhoofd und Hoeven ist das Leben schön für Jung und Alt. Wandern, Radfahren und Ausflüge in die Natur sind zu jeder Jahreszeit schön. Auch Abenteurer und Kulturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. In unseren Blogs finden Sie die besten Tipps. Oder abonnieren Sie unseren Newsletter und Sie erhalten jede Saison neue Tipps in Ihren Posteingang. 

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